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Das Myelin ist eine wichtige, lipidreiche Membran, die jeden Nerv des Gehirns und des Rückenmarks wie eine Kabelhülle umgibt. Diese Schutzhülle gewährleistet die ordnungsgemässe Weiterleitung der Nervenströme.

 

Die schnelle Transmission der Nervenimpulse ist für die meisten motorischen, sensoriellen und integrativen Funktionen des zentralen (Gehirn, Kleinhirn und Rückenmark) und peripheren Nervensystems (Nerven) entscheidend.

 

Wie funktioniert das Myelin?

Die Oligoendrozyten bilden die Markscheiden aus Myelin, durch die Nervenimpulse weitergeleitet werden. Ein Oligoendrozyt kann dabei bis zu 40 zelluläre Fortsätze bilden, die die Axonen eng umhüllen, um ein Myelin-Segment zu bilden. Die verdichteten Membranen der Myelin-Scheide bilden einen starken Widerstand, eine elektrische Isolation, durch die die elektrischen Impulse übertragen werden können.

 

Dieser Vorgang wird in demyelinisierten Bereichen unterbrochen. Die hohe Kapazität der axonalen Membran in demyelinisierten Bereichen und der im Vergleich zum Axon schwache Widerstand des extrazellulären Raumes verursachen einen Impulsverlust.

 

Myelin-Erkrankungen

Von Demyelinisierung wird dann gesprochen, wenn das Myelin unnatürlich verändert wird. Wenn die Hülle beschädigt ist, so sind die Auswirkungen deutlich erkennbar. Sie können dramatisch sein. So können die Sicht, das Gehör, die Sprache, die Motorik oder das Gedächtnis geschädigt oder gelähmt werden. In zahlreichen Fällen ist eine vollständige Lähmung oder ein vorzeitiger Tod zu befürchten.

 

Je nach Krankheitstyp ist nur ein Teil des Myelins betroffen:

  • Das Myelin des zentralen Nervensystems wie bei gewissen Leukodystrophien und Multipler Sklerose,
  • Das Myelin des peripheren Nervensystems.

 

Fälle, in denen beide Myelin-Arten betroffen sind, sind seltener (bestimmte Fälle von Adrenoleukodystrophien). Jedes Jahr fallen tausende Kinder und Jugendliche Myelin-Erkrankungen zum Opfer. Ursachen sind sowohl Erbkrankheiten wie Leukodystrophien, als auch Krankheiten wie Multiple Sklerose, die die Membran selektiv angreift.